Game Over: Ein Theorie des Spielakts
Monografie von Clustermitglied Thomas Lilge veröffentlicht
Das 21. Jahrhundert muss als ein Zeitalter des Spiels verstanden werden. Dies zum einen, da die Kulturtechnik des Spiels alle anderen Medientechniken inkludiert, zum anderen, da das Avancieren der Computerspiele zum neuen Leitmedium und die Ausweitung des Spiels in die militärische und politische Sphäre als Zeichen einer globalen Radikalisierung des Spiels interpretiert werden kann. Das Spiel mit dem genetischen Code könnte darüber hinaus sogar dazu führen, dass der Mensch, verstanden als Homo Ludens, in naher Zukunft von der Weltbühne verschwindet.
Um den existentiellen Ernst des Spiels zu verstehen, ist es nicht mit einer Definition des Spiels getan. Vielmehr werden aus der Gegenüberstellung von Videospielklassikern mit theoretischen Texten von u.a. Freud und Wittgenstein Vorschläge entwickelt, wie man das Spiel in seinen mannigfaltigen und oft maskierten Erscheinungsformen identifizieren kann. Schrift und Sprache werden so in ihrer welterschließenden Funktion als spielförmig erkennbar, zugleich werden Termini wie Ludum mundi, Ludisches A priori, Ludic (Re-) Turn und Ludische Probabilistik als Instrumente der Analyse eingeführt, die in eine Definition des Spielakts münden.
Autor Thomas Lilge ist Mitbegründer des gamelab.berlin und Assoziiertes Mitglied von Object Space Agency.
Mehr Informationen zur Publikation sind auf der Website von De Gruyter abrufbar.